Die meisten orientalischen Länder befinden sich heute im Umbruch. Die
Menschen haben begonnen, sich gegen korrupte Regierungen und
Menschenrechtsverletzungen - oft unter Einsatz ihres Lebens - zu wehren.
Und dieser Prozess wird noch sehr lange dauern.
Sie wünschen sich Freiheit und echte Demokratie und wollen sich nicht
länger von habgierigen Diktatoren unterdrücken und mundtot machen
lassen. Sie kämpfen für ihre Würde
und ihr tägliches Brot.
Mit der Jasmin-Revolution (später von Internet-Nutzern so genannt), die
durch die Selbstverbrennung von Mohamed Bouazizi aus Sidi Bouzid am 17.
Dezember 2010 begann, machte Tunesien den Anfang, Ägypten und Libyen folgte.
Andere arabische Länder, vor allem Syrien und Yemen, deren Bevölkerung auch
schon jahrzehntelang
Schlimmes erleiden muss, ziehen ebenfalls nach.
Meine Hochachtung für ihren Mut!
Vor allem die besonders grausame Vorgehensweise des wohl schlimmsten
Diktators der arabischen Welt, Muammar Al Gadhafi in Libyen, gegen sein
eigenes Volk rief blankes Entsetzen hervor. Nun ist er tot und die große
Herausforderung, die Bildung eines neuen Staates, kann beginnen.
Diese
animierte Karikatur zeigt Gadhafi bei seiner Rede am 22.02.2011 im libyschen
Staatsfernsehen.
Er drohte, alle Aufständischen systematisch zu suchen:
"Shibr-Shibr -
Bait-Bait - Dar-Dar - Zenga-Zenga !!!"
"Handbreit für Handbreit
- Zimmer für Zimmer - Haus für Haus - Gasse für Gasse !!!"
Es ist arabische Tradition, dass man seine Verachtung durch das Werfen
von Schuhen zeigt. Karikaturen sind ein wichtiges Instrument, jemanden
lächerlich und damit klein und schwach erscheinen zu lassen. Dadurch
wird mit Hilfe des Humors selbst in schwersten Zeiten die Angst
überwunden.
Der SPIEGEL ONLINE veröffentlichte
sechs Seiten mit "einigen der zurzeit populärsten Beispielen für den
Web-Protest gegen Libyens Despoten (Zitat)":
"Spott über Gaddafi: Der nasse Tyrann tanzt"
Dort konnte man lesen:
"Das Web lacht darüber, während zugleich in Libyens Städten Menschen
sterben. Doch es sind libysche Oppositionelle, die am lautesten lachen.
Ihr Spott gegen den Tyrannen steht in einer uralten Tradition: Hohn war
schon immer ein scharfes Schwert gegen Herrscher, deren Macht sich auf
Angst und strenge Autorität gründet. Ausgelacht, nicht ernst genommen zu
werden bedeutet, an Macht zu verlieren. Gegen einen Verlachten begehrt
man eher auf, als gegen einen Gefürchteten - selbst wenn der Verspottete
nicht davor zurückschreckt, die eigenen Bürger zu bombardieren. Im Web
lachen Gaddafis Gegner trotzdem, so laut sie können."
An dieser Stelle kann und
will ich aber nicht über all das was auf der Welt geschieht schreiben.
Jedoch muss ich feststellen, dass deutsche Medien selbst über wichtige
Ereignisse oft nicht oder zu wenig berichten. Auch wird die Arbeit
ausländischer Journalisten in Krisengebieten sehr erschwert oder
verhindert. Sie werden von Ordnungskräften bedroht und ermordet.
Einige meiner Insider-Informationen und das, was in arabischer Sprache
über zuverlässige Fernsehsender und andere Medien zu erfahren war, habe
ich zusammengetragen und biete es Ihnen hier an:
Die beiden Beiträge sind separate Websites, die sich in einem neuen
Fenster öffnen.
Fürchtet euch nicht!
Sieben gute Gründe,
warum die arabischen Revolutionen die Welt verbessern können – von
Kreuzberg bis Peking und Ramallah.
Quelle:
ZEIT ONLINE vom
19.2.2011
Sehr gute, ausführliche und authentische Dokumentationen sendet zum
Beispiel der arabische
Fernsehsender
Al Jazeera. Al Jazeera
- in englisch
Dieser arabische Fernsehsender, mit Hauptsitz in Doha im Golfstaat Qatar,
ist der drittgrößte Nachrichtensender.Er bringt
stündlich aktualisierte
Informationen über aktuelle Geschehnisse, hauptsächlich in der
arabischen Welt. Was sich andere nicht wagen zu zeigen, Al Jazeera zeigt
es.
Al Arabiya ist ein weiterer arabischer Nachrichtensender aus Dubai. Al Arabiya
- in englisch
In der Rubrik "Links" finden Sie noch weitere Adressen dieser Sender.