Tunesien hatte großes Glück!
Und dafür gab es einige gute Gründe:
Es war das
erste Mal, dass es einem Volk durch friedliche Demonstrationen
gelungen ist, einen arabischen Diktator in die Flucht zu schlagen.
Keiner hatte vorher damit gerechnet, dass es in Tunesien einen
Aufstand in dieser Dimension geben könnte.
Die Machtinhaber anderer arabischer Staaten und in der übrigen Welt wurden und sind gewarnt und möchten
keinesfalls ebenfalls für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen
oder in der ganzen Welt verspottet werden wie Ben Ali und sein Clan.
Die westlichen Großmächte und Israel hatten, im Gegensatz zu der
Situation in Ägypten, kein besonderes Interesse daran, Zine Abidine
Ben Ali in seinem Amt zu belassen.
Das Militär hat sich direkt an die Seite der Bevölkerung gestellt.
Noch vor seiner Flucht verlangte Ben Ali vom obersten Leiter des
Militärs, sich an der Erschießung der Demonstranten zu beteiligen.
Dieser verweigerte das aber und quittierte Ben Ali seine
Gefolgschaft.
Ein großer Teil der Polizei schloss sich später ebenfalls der
Demonstrationsbewegung an. Aber andere Teile der Polizei zusammen
mit der Elitetruppe Ben Alis - bereits seit ihrer Kindheit mit
Gehirnwäsche zu Killermaschinen erzogene Scharfschützen (auf
arabisch = Qanasa) - führten den Befehl des Präsidenten, nach dessen
Flucht ins Exil das Land Tunesien niederzubrennen und alle Menschen
zu erschießen, leider sehr bereitwillig aus.
Das Volk hat sich mit großem Mut, einer unglaublichen Stärke und Solidarität sehr
schnell gut
organisiert und sich im Kampf gegen Ben Alis Milizen und den
Familienclan erfolgreich und todesmutig eingebracht.
Mohamed Ghannouchi, seit dem 14.01.2011 Vizepräsident der
Übergangsregierung und noch von Ben Ali ins Amt erhoben, war einer
seiner treuen Mitstreiter. Ghannouchi galt als relativ unbescholtener Mann, der sich
offensichtlich auch nicht an
der Ausbeutung des Landes beteiligte. Jedoch das
Misstrauen der Tunesier gegen ihn blieb weiter bestehen und sie
forderten seinen Rücktritt. Ghannouchi zog seine Konsequenzen und
legte am
27.02.2011 sein Amt nieder.
Es geht zwar alles nicht so schnell voran, wie sich dies die Leute
wünschen, aber täglich geschieht im Land ein wenig mehr in die
richtige Richtung und es sieht so aus, dass das tunesische Volk
seine Ziele "Demokratie, Gerechtigkeit und Freiheit" erreichen kann.
Arabische Zeitungen: Danke Tunesien!
Presseberichte
arabischer Zeitungen, ein Beitrag des ZDF vom 16.01.2011
Mohamed Bouazizi - The tragic life of a street
vendor
Mohamed Bouazizi -
Das tragische Leben eines Srtaßenverkäufers, Al Jazeera vom
20.01.2011
Heimtückische
Diktatur und schrecklicher Polizeistaat
Aus der Frankfurter
Rundschau vom 08.05.2001
Kalte Raffgier: Die düstere Rückseite der
tunesischen Ferienkulisse
Von Beat Stauffer vom 02.08.2002
Tunesische Opposition - Interview mit Moncef Marzouki
- 2002
Von Beat Stauffer vom 02.08.2002
Links der AG Friedensforschung zum Thema
Tunesien - 1999 - 2011
Diese Liste wird auf
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